Ähnlich wie im vergangenen Herbst schätzen die Hälfte der befragten Firmen ihre eigenen gegenwärtigen und zukünftigen Geschäftsaussichten weiterhin als positiv oder sehr positiv ein. Dies zeigt sich in den Investitionsvorhaben, wonach ungefähr die Hälfte eine Steigerung dieser planen und ebenfalls neue Mitarbeiter einstellen wollen.
Allerdings erwarten jetzt mehr Firmen, dass die britische Wirtschaft sich in den kommenden 12 Monaten abkühlen wird. Während 38% eine Verschlechterung einkalkulieren, rechnen nur 23% mit einer Verbesserung.
Logistische Probleme bleiben weiterhin die größte Herausforderung für die befragten Firmen, aber zum ersten Mal wurden Energie- und andere Inputkosten auch als entscheidende Herausforderungen genannt, was auf signifikante wirtschaftliche Auswirkungen des Krieges in der Ukraine hinweist (56% spüren schon wirtschaftliche Folgen). Damit wurden Fachkräftemangel sowie Handelsbarrieren/Zollformalitäten auf hintere Plätze verdrängt. Reisebeschränkungen zählen dank des Aufhebens der meisten Covid-Maßnahmen ebenfalls nicht mehr zu großen Herausforderungen.
In Bezug auf die britische Klimaschutzpolitik halten weniger als 5% der Unternehmen diese für sehr effektiv. Jedoch scheinen die Firmen weitere Maßnahmen zum Klimaschutz zu erwarten, denn ein hohes Potential für zukünftige Geschäftsaktivitäten auf diesem Gebiet wird bei der erneuerbaren Energieproduktion, der Energieeffizienz und bei Wasserstofftechnologien gesehen. Andererseits ist die E-Mobilität als zukünftiges Geschäftsfeld überraschenderweise vergleichsweise weniger interessant für die Befragten.
Im Rahmen dieser Studie wurden 64 webbasierte Interviews mit Unternehmen der deutsch-britischen Wirtschaft, die im Vereinigten Königreich operativ aktiv sind, durchgeführt. Die Studie war Teil des World Business Outlooks des Deutschen Industrie- und Handelskammertags. Der Durchführungszeitraum war vom 8. April bis zum 20. April 2022.