Die Ergebnisse der kürzlichen Frühlingsumfrage der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer zeigen, dass, bezogen auf die gesamte britische Wirtschaft, nur knapp ein Viertel der Firmen positive Zukunftserwartungen haben. Im Gegensatz dazu rechnen aber mehr als 40% mit einer Verbesserung ihrer eigenen zukünftigen Geschäftsaussichten. Im Vergleich zum Herbst letzten Jahres stellt dies eine signifikante Verbesserung dar, denn damals rechneten deutlich weniger Firmen (24%) mit einer positiven Entwicklung ihres eigenen Geschäftes.
Als Resultat dieser positiven Geschäftserwartungen planen ungefähr ein Drittel der Firmen, ihre Investitionen zu erhöhen und sogar knapp die Hälfte (46%) will neue Mitarbeiter einstellen.
Fachkräftemangel, zum Teil verursacht durch die neuen aufenthaltsrechtlichen Restriktionen, Handelsbarrieren und andere durch den Brexit verursachte administrative Mehraufwendungen sowie gestiegene Energiekosten stellen derzeit die größten Herausforderungen für die Unternehmen dar. Lieferkettenprobleme sind im Vergleich zu vor sechs Monaten nicht mehr ein so großes Problem, denn die Unternehmen fokussieren sich mittlerweile bei ihren Diversifizierungsbemühungen eher auf die Erschließung neuer Märkte.
Die kürzlich abgeschlossene Vereinbarung von Windsor zur Ausgestaltung des Nordirland-Protokolls wird aus Sicht der Wirtschaft zwar zu einer gewissen Verbesserung der europäisch-britischen Beziehungen führen, einen signifikant positiven Effekt auf ihre eigenen wirtschaftlichen Tätigkeiten erwarten aber nur 2% der befragten Unternehmen.