Nachdem eine Konsultation zum Vorhaben durchgeführt und ausgewertet wurde, hat die Regierung die Pläne zur Einführung eines CBAM ab 2027 angepasst und in einem Dokument “Government response to the policy design consultation” (pdf) am 30. Oktober 2024 veröffentlicht.
Das britische CBAM wird die Warengruppen Eisen, Stahl, Aluminium, Düngemittel, Wasserstoff sowie Zement erfassen. Entgegen den ursprünglichen Plänen sind Glas und Keramik nicht betroffen. Auch Strom ist - anders als im CBAM der EU - nicht erfasst. Eine genaue Auflistung der erfassten Waren mit KN-Code findet sich im oben verlinkten Dokument.
Die CBAM-Bepreisung für die angefallenen Treibhausgasemissionen der importierten Güter soll sich aus der Differenz zwischen dem im Herkunftsland geltenden CO2-Preis (falls vorhanden) und dem CO2-Preis, der angewendet worden wäre, wenn das Gut in UK hergestellt worden wäre, ergeben. Eine Verpflichtung zum Kauf von oder Handel mit Emissionszertifikaten soll damit nicht einhergehen.
Es werden verschiedene Anwendungsbereiche (Scopes) bei den Emissionen unterschieden:
So soll Scope 1 Emissionen aus Aktivitäten, welche Organisationen direkt verantworten oder kontrollieren, umfassen. Dazu zählen Emissionen bei der Herstellung von Waren oder der Verbrennung von Kraftstoffen im Betrieb.
Scope 2 bezieht sich auf den Verbrauch einer Organisation von eingekauftem Strom, Wärme, Dampf und Kühlung und umfasst damit indirekte Emissionen, welche nicht direkt vom Hersteller einer Ware kontrolliert werden.
Scope 3 umfasst Emissionen, die in Folge der betrieblichen Aktivitäten einer Organisation vor- oder nachgelagert in der Wertschöpfungskette entstehen. Dazu zählen indirekte Emissionen, die beispielsweise bei der Produktion von Vormaterialien oder auf dem Transportweg freigesetzt werden.
Das britische CBAM soll Scope 1, Scope 2 und ausgewählte vorgelagerte Emissionen importierter Produkte umfassen und damit für eine zum UK-Emissionshandelssystem vergleichbare Abdeckung sorgen.
Es gibt großzügige Ausnahmeregelungen (de-minimis-Schwellen): Einfuhren im Wert von 50.000 Pfund innerhalb von zwölf Monaten sind vom britischen CBAM befreit.
Weitere Informationen zu den ursprünglichen Plänen hat die frühere konservative Regierung in einem Factsheet zur Verfügung gestellt.
Im Übrigen finden Sie auf unserer Internetseite auch Informationen zu CBAM in der EU.