Silke Schöling
Head of Membership & Events (and Corporate Affairs) Mitgliedschaft & Veranstaltungen
+44 (0)20 7976 4113 members@ahk-london.co.ukDas Gipfeltreffen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich am 19. Mai 2025 bringt positive Impulse für die europäisch-britischen und somit auch für die bilateralen Beziehungen. Der demonstrierte politische Schulterschluss bei den vielen geopolitischen Herausforderungen ist ein starkes Zeichen für Europa. In wirtschaftlicher Hinsicht ist jedoch vieles noch relativ unkonkret geblieben. Daher stellt das Ergebnis des Treffens in weiten Teilen eher einen Fahrplan für weitere Verhandlungen dar.
Regelmäßige Umfragen der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer belegen, dass für über 80 % der befragten Unternehmen eine engere Beziehung des Vereinigten Königreichs zur EU eine sehr hohe Priorität hat. Deshalb stellt beispielsweise der geplante Abschluss eines phytosanitären Abkommens einen wichtigen ersten Schritt in Richtung einer stärkeren regulatorischen Vernetzung dar. Auch eine Verzahnung der CO₂-Grenzausgleichssysteme wurde vereinbart – doch auch hier liegt der Teufel im Detail.
Des Weiteren ermöglicht die vereinbarte verteidigungs- und sicherheitspolitische Zusammenarbeit nun eine vertiefte Kooperation in der Beschaffung, da die EU und das Vereinigte Königreich als gemeinsamer Einkaufs- und Produktionsraum behandelt werden können. Daraus können sich – neben Effizienzgewinnen – mittelfristig vielfältige weitere wirtschaftliche Chancen für beide Seiten ergeben.
Maßnahmen zur Förderung des Austauschs von Studierenden und jungen Berufstätigen standen ganz oben auf der Prioritätenliste der EU. Letztlich wurden jedoch in diesem Bereich lediglich weitere Gespräche vereinbart. Die von Unternehmen auf beiden Seiten erhofften Erleichterungen bei kurzfristigen Mitarbeitereinsätzen über den Ärmelkanal hinweg wurden leider nicht adressiert.
Dr. Ulrich Hoppe, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer in London, blickt dennoch optimistisch in die Zukunft: „Unabhängig davon, dass in vielen Bereichen bislang nur Verhandlungslinien festgelegt wurden, ist der Gipfel durchaus von einer gewissen historischen Bedeutung. Die grundsätzlichen Vereinbarungen zeigen, dass sich das Klima in den gegenseitigen Beziehungen deutlich verbessert hat, und deshalb können nun wirtschaftliche Detailfragen konstruktiv angegangen werden“, so Hoppe.
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